15. – 16.11.2023,- ⭐️ Madonna – Four Decades The Celebration Tour KÖLN LANXESS arena
Madonna braucht man wohl niemandem groß vorzustellen, schließlich handelt es sich um ihre Majestät, die Queen of Pop. Ihren Platz auf dem Thron hat sie sich in den Achtzigerjahren mit zeitlosen Welthits wie „Like a Virgin“, „Into the Groove“, „Papa Don’t Preach“, „True Blue“ oder „La Isla Bonita“ verdient. Und diesen Platz kann ihr bis heute keiner nehmen. Nach rund vier Jahrzehnten einer beispiellosen Karriere, ist Madonna heute nicht nur immer noch aktiv, sie ist auch weiterhin musikalisch relevant, wie sie etwa 2019 mit „Madame X“ bewies. Darüber hinaus weiß sie nach wie vor zu überraschen, zu begeistern und zu provozieren. Damit hebt sich „MDNA“ einmal mehr von anderen zeitgenössischen Pop-Künstlerinnen ab. Es kann eben nur eine Queen geben.
Madonna Louise Ciccone kommt am 16. August 1958 in Bay City im Bundesstaat Michigan zur Welt und wächst unweit von Detroit auf. Der italienische Nachname zeugt von der Herkunft der Großeltern väterlicherseits, während die Mutter Frankokanadierin ist. Madonnas Kindheit ist geprägt vom katholischen Elternhaus und ebensolchen Schulen sowie dem frühen Tod der Mutter und der anschließenden Heirat zwischen dem Vater und der Haushälterin. Während der High School, in der sie durch herausragende Leistungen auffällt, wächst das Interesse an Musik und Tanz. Ermutigt durch ihren Tanzlehrer, strebt Madonna eine dahingehende Laufbahn an. 1978 beendet sie ihre Tanzausbildung jedoch vorzeitig und setzt alles auf eine Karte: Mit ein paar Dollar in der Tasche geht sie nach New York City, um ihren Traum Realität werden zu lassen.
Von „Who’s That Girl“ zu „Bitch I’m Madonna!“
Zu Beginn ist der eingeschlagene Weg steinig; von Gelegenheitsjobs und miesen Behausungen lässt sich Madonna jedoch nicht aufhalten. Ihr Ziel fest vor Augen, ergreift sie jede Gelegenheit, als Tänzerin tätig zu sein, unter anderem, indem sie den damaligen Disco-Star Patrick Hernandez nach Paris begleitet. In Sachen Musik ist sie als Schlagzeugerin und Backgroundsängerin der Band „Breakfast Club“ aktiv. 1979 gibt sie zudem ihr Schauspieldebüt im jedoch wenig beachteten und erst 1985 veröffentlichten „A Certain Sacrifice“. Aber es schadet schließlich nicht, mehrere Eisen im Feuer zu haben. Über Auftritte in Diskotheken und die dort entstandene Bekanntschaft zu einem namhaften DJ erhält Madonna schließlich die Chance ihres Lebens in Gestalt eines Plattenvertrags.
1982 debütiert die ehrgeizige Newcomerin mit „Everybody“, das sich zum Clubhit entwickelt. Im Jahr darauf folgt das selbstbetitelte erste Madonna-Album, das sich millionenfach verkauft und die Hits „Lucky Star“, „Borderline“ und „Holiday“ enthält. 1984 legt der frisch gebackene Popstar mit „Like a Virgin“ nach – und katapultiert sich damit auf die Pole Position mehrerer Ländercharts. Das „Material Girl“ hat es geschafft. Aber sie ist nicht einfach nur eine erfolgreiche Popsängerin, nein, sie steigt gleich zur Ikone auf. Ihr Look, ihr Auftreten, ihre provokanten Inszenierungen – all das bringt Fans wie Moralapostel zum Ausflippen. Madonna erfindet sich immer wieder neu, und das kontinuierlich durch die folgenden Jahrzehnte. In den 80ern präsentiert sie sich mal im Marylin-Monroe-Look, mal bauchfrei und in Netz-Leggings, mal als Flamenco-Tänzerin. Haarlängen und -farben wechseln analog zu den Outfits. Madonna weiß sich zu inszenieren wie keine andere. Sexuelle Freizügigkeit entwickelt sich schnell zu einem ihrer wichtigsten Markenzeichen.
“Like a Prayer“ und die 90er
Die Achtzigerjahre verabschiedet Madonna mit ihrem vierten Album „Like a Prayer“, dessen Titelsong zu einem ihrer größten Hits wird. Nicht nur der grandiose Ohrwurm, auch das zugehörige Musikvideo, das Kirchenvertretern sauer aufstößt, verschafft ihr einige Aufmerksamkeit. Mit „Express Yourself“ und „Cherish“ liefert die Platte zwei weitere Superhits. Nachdem sie bereits 1987 mit dem Soundtrack zu „Who’s That Girl“, indem sie auch in der Hauptrolle zu sehen ist, die Charts stürmte, läutet Madonna das neue Jahrzehnt mit einem weiteren Soundtrack-Album, nämlich „I’m Breathless“ zur Comicverfilming „Dick Tracy“, ein. Erfolgreichster Titel daraus ist „Vogue“, der folgerichtig auf dem ebenfalls 1990 erscheinenden Best-of-Album „The Immaculate Collection“ zu finden ist, das sage und schreibe 30 Millionen mal über die Ladentheke geht.
Ihren Megastar-Status zementiert Madonna 1990 auf der Blond Ambition Tour, die sie auch nach Deutschland führt und mit der die Sängerin dank expliziter Performances einmal für Kontroversen sorgt. Das gilt ebenso für den 1992 veröffentlichten erotischen Bildband „SEX“, der im selben Jahr wie das fünfte Studioalbum „Erotica“ erscheint. Auf dem Nachfolger „Bedtime Stories“ bleibt Madonna dem Thema treu, bevor sie zunächst 1996 mit der gefeierten Filmbiografie und dem gleichnamigen Soundtrack „Evita“ sowie 1998 mit „Ray of Light“ einen anderen Weg einschlägt. „Ray of Light“ toppt sogar den kommerziellen Erfolg von „Like a Prayer“ und heimst obendrein einen Grammy ein. Erklären lässt sich der musikalische, inhaltliche und optische Richtungswechsel mit der Geburt ihrer Tochter Lourdes im Jahr 1996, die vier Jahre später mit Rocco ein Brüderchen bekommt. Roccos Vater ist Regisseur Guy Ritchie. Zwischen 2008 und 2017 adoptiert Madonna außerdem vier Kinder aus Malawi.
Madonna im neuen Jahrtausend
Ein neues Jahrtausend, eine neue Madonna: „Music“ kommt deutlich elektronischer und Dance-lastiger daher als alle vorangegangenen Releases der Ausnahmekünstlerin. Der Erfolg gibt ihr auch diesmal recht. Nach „Music“ liefert die Pop-Queen in den 2000er-Jahren mit „American Life“, „Confessions on a Dance Floor“ und „Hard Candy“ drei weitere #1-Alben ab. Die größten Madonna-Hits dieser Dekade sind „Hung Up“ und „4 Minutes“ featuring Justin Timberlake und Timbaland. Interessante Kollaborationen finden sich auch auf den Alben „MDNA“ (2012), „Rebel Heart“ (2015) und „Madame X“ (2019). So geben sich unter anderem Nicki Minaj und M.I.A. („Give Me All Your Lovin’)“ die Ehre.
2022 veröffentlicht Madonna einige Neuauflagen beliebter Hits und holt sich dazu wiederum manch spannendes Features an Bord: „Hung Up“ mit Tokischa, „MATERIAL GWORRLLLLLLLL!“ mit Saucy Santana sowie verschiedene weitere Versionen älterer Songs. Damit ist klar: Auch in diesem Jahrzehnt ist mit der erfolgreichsten Sängerin der Welt zu rechnen. Kein Wunder, feiert Madonna 2023 doch ihr 40-jähriges Jubiläum als Pop-Star. Man darf also gespannt sein, was „Madame X“ noch so alles auf Lager hat.